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W•H•(Y) // 23.10. - 02.11.2010


© Karsten Joseph

Wofür steht W.H.(Y)? Es erscheint wie ein Anglizismus und könnte sich als ein entstelltes "Warum?" übersetzen lassen.
Kuratiert von Thomas Meyer.

Simone Zewnik und Karsten Joseph stellen sich diese Frage nach dem "Warum?" sich eigentlich künstlerisch äußern, angesichts einer schnelllebigen, manipulierbaren Welt und implizieren fast schon die Antwort: "Der Schein ist und das Sein scheint".


Der Maler Karsten Joseph steht vor seinen Arbeiten und tritt einen Schritt zurück. Er beginnt zu interpretieren und nähert sich plötzlich wieder mit Mitteln der klassischen Werbegrafik an. Kaum jemand kann sich der Manipulation von Werbung entziehen. Nunmehr wird jedes Bild von einem Werbeslogan begleitet. Die Inkompatibilitäten von Bild und Text haben eine ironisierende Wirkung aber auch einen bitteren Beigeschmack.

Die Fotografin Simone Zewnik zeigt hingegen Menschenbildnisse in scheinbar zufälligen Situationen. Sie dokumentiert jedoch keine Zufälle, vielmehr ist jedes Bild sorgfältig komponiert. Die Motive repräsentieren für sie die Bandbreite menschlicher Gefühlsregungen, deren Inszenierung wieder zur Manipulation wird.

Die Frage nach dem "Warum?" stellen beide Künstler gleichermaßen, aber die Antworten werden auf verschiedenen Ebenen weiterentwickelt. Durch Anspielungen auf den Anschein der Dinge (Joseph), im Gegensatz zur Abbildung des Seins der Dinge (Zewnik), entsteht die Spannung der Gemeinschaftsausstellung. Beide interpretieren Realität in ihrem Sinne und verweisen damit auf Kants Diktum "das Ding an und für sich ist unkennbar".


© Filippo Tritto
 


©Filippo Tritto