Uferzone // 04.02. - 14.02.2012
Zeichnungen von Mechtild Beckmann
© Mechtild Beckmann |
Präsentiert wird eine Serie von Schilfzeichnungen. |
Neben der Darstellbarkeit der Naturphänomene interessiert die Künstlerin vor allem die Möglichkeiten die Linie auszuloten. In einem langwierigen Zeichenprozess übersetzt sie das Gesehene in eine eigene Sprache, wobei durch die Reduktion auf Schwarz-Weiß, durch die Gleichbehandlung des Realen und des Gespiegelten sowie durch Auslassungen etwas Neues entsteht. Ihre Farbfotografien erfahren eine Transformation in eine Schwarz-Weiß-Tuschezeichnung, ein Abstraktionsprozess, der die Linie zu einem Konstrukt der Zeichen organisiert. Das Gesehene wird gefiltert und strikt in Schwarz-Weiß übertragen. Das tiefe Schwarz der von Beckmann bevorzugten Chinatusche ermöglicht einen starken Hell-Dunkel-Kontrast, der trotz detailreicher Linienbündel dem Auge Klarheit der Formen verschafft.
Die Linieamente von Mechtild Beckmann versetzen den Blick in Bewegung. Langgezogene breite und schmale Pinselstriche und kurze dichte Strichstrukturen komponieren Uferzonen als lebendiges Wechselspiel von Wind und Wasser, Licht und Spiegelung. Das Schilf in seiner Textur, in seiner natürlichen Umgebung wird zu einem Erlebnis, das den Betrachter in eine kontemplative Haltung überführt.
Fotografien dieser Art sind nur während der Sommermonate möglich, da in der kalten Jahreszeit das Schilfrohr durch Verwitterung seine Stabilität einbüßt. Bewusst zeigen wir nun diese im Sommer entstandenen Arbeiten im Winter, in einem Ambiente, das durch Transparenz Innen und Außen verknüpft. Die winterliche Umgebung ist linear und zeichenhaft. Die blattlosen Bäume und Sträucher des Außenraums korrespondieren in ihrer Struktur mit den abstrakten, linear vereinfachten Schilfformationen Beckmanns Zeichnungen. (Doris Knöfel)
© Filippo Tritto
© Filippo Tritto
© Filippo Tritto
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