Diorama // 06.04. bis 27.04.2012
Jörg Finus
© Jörg Finus |
„Als Dioramen bezeichnet man dreidimensionale Nachbildungen natürlicher Lebensräume. Sie sollen dem Betrachter die Illusion einer Naturbeobachtung vermitteln (…) Für die Darstellung größerer Landschaften oder für die Präsentation ausgestorbener Lebensgemeinschaften werden oft maßstäblich verkleinerte Pflanzennachbildungen und Tierplastiken zu modellhaften Landschaften zusammengefügt.“ (Zitat: Hinweistafel im Naturkundemuseum Berlin) |
© Jörg Finus
Jörg Finus beschäftigt sich in verschiedenen künstlerischen Disziplinen, mit der Frage nach der Urbanisierung von Landschaft und Natur in unserer heutigen Gesellschaft.
Die speziell für den Pavillon konzipierte Präsentation macht den Ausstellungsraum zum beispielhaften Ort für die Frage nach der gegenwärtigen zivilisatorischen Okkupierung von Räumen. Diese spiegelt sich in kompositorisch umkämpften und zugewucherten Bildräumen der gezeigten Arbeiten wider.
Gezeigt wird ein optisch und inhaltlich komplexes 'Landschaftsdiorama', das ähnlich wie Präsentationen in botanischen Gärten oder naturkundlichen Museen, in seinem inszenatorischen Charakter die Grenze zwischen Natürlichkeit und Künstlichkeit verschwimmen lässt. Der Pavillon wird für die Dauer der Ausstellung ein künstlerisches ‚Naturimplantat’ beherbergen und damit etwas zuspitzen, was an zahlreichen Orten heutiger Lebenswelt zu beobachten ist: Die ‚Möblierung’ unserer urbanisierten Welt mit Elementen und letztlich Zitaten von Natur.
In der konkreten Umsetzung werden (Wand)-Zeichnungen, Leuchtkästen und Objekte in Form einer raumgreifenden Collage aufeinander bezogen und visuell mit Elementen aus dem direkten Umraum des Pavillons verbunden. Innen- und Außenraum werden optisch so miteinander verflochten, dass sie sich zu einem einzigen urbanen Konglomerat aus Natur- und Architekturfragmenten verdichten. Dabei wird jede einzelne Arbeit, sei es Zeichnung, Computercollage oder Installation zu einem gespitzten Ausschnitt, einem assoziativen Moment, ausgehend von einer auf verschiedenen Ebenen ‚zerstückelt’ wahrgenommenen Wirklichkeit. In diesem Sinne werden nicht nur die einzelnen Arbeiten, sondern auch die Gesamtheit der Arbeiten in ihrer Ausstellungspräsentation dem Prinzip der Collage folgen.
© Filippo Tritto
© Filippo Tritto
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© Jörg Finus
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