Giftshop Serenade // 17.12.2011 - 01.01.2012
KUNSTKONTAKTER & Friends
© Konstantin Schneider |
KUNSTKONTAKTER präsentiert: |
"Ich wollte einen Film machen, der das bewirkt, was Karate Kid für den Kampfsport bewirkt hat - ein Film, der jedes Schulkind dazu bewegen würde, eine Spraydose in die Hand zu nehmen und los zu legen. Aber wie sich herausstellt, haben wir einen Film gemacht, der für Street Art so viel getan hat, wie "Der weiße Hai" für den Wassersport", hat Banksy seine Fans nachdem ihm der ganze Hype um sein angebliches Meisterwerk "Exit through the Giftshop" zuviel wurde, seine Fans wissen lassen. Wäre Banksy's Plan aufgegangen, dann wäre der Film wohl sein Vermächtnis gewesen und er hätte sich als zeitlebens anonymer Künstler einfach still und heimlich zurückziehen können. Wenn aber kaum etwas davon eintritt, wie es ursprünglich geplant war, dann hilft nur noch die Parodie.
Dem Berliner Kunstkontakter Konstantin Schneider, der kurz vor dem Heiligen Abend 2011 erstmals den Pavillon am Milchhof bespielen wird, war dies Grund genug, seiner Ausstellung den Titel "Giftshop Serenade" zu geben. Denn auch wenn er im Gegensatz zu Banksy alles andere als ein Phantom ist, so ist es doch bereits zu einer guten Gewohnheit geworden, das Phänomen Kunstkontakter zu beleuchten und zu hinterfragen, wie das Ganze einmal ausgehen könnte. Ausserdem wird unterstellt, dass es insbesondere in der Vorweihnachtszeit gelingt.
Museumsshops in Giftshops zu verwandeln. Denn f ür viele Zeitgenossen ist der Museumsshop am Jahresende zur letzten Rettung geworden, weil es eben immer ein paar gute Freunde gibt, die mit einer Aufmerksamkeit bedacht sein wollen, auch wenn sie noch nie im Leben einen konkreten Wunsch geäussert haben. Nur selten findet sich die Neigung, diese "vornehme Zurückhaltung" auch zu respektieren. "Was Kulturelles" eignet sich schliesslich ausgezeichnet als Verlegenheitsgeschenk. Und so machen Museumsshops, die sich in der Vorweihnachtszeit in Giftshops verwandeln, mitunter phänomenale Umsätze.
Geld zu Kunst machen, indem man sie kauft, möglicherweise sogar um sie zu verschenken, darum geht es also u.a. Doch genauso wenig wie der Film von Banksy einer geordneten Dramaturgie folgt, will Giftshop Serenade durch Stringenz verführen. So wird der Pavillon am Milchhof am Ende eines ereignisreichen Jahres zu einem Container für Kunst deren stilistische Ansätze sich vermischen, deren Beziehung zueinander aber mehr oder weniger dem Auge schmeichelt.
© Filippo Tritto
© Filippo Tritto
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